Reparaturfreundlichkeit als unterschätztes Kriterium
Die meisten Nutzer achten beim Kauf auf:
- Leistung & Funktionalität
- Zertifizierung für Zone 1 oder Zone 2
- Displaygröße, Kamera, Akkulaufzeit
Doch was oft übersehen wird: Welche Zündschutzart wurde eingesetzt – und lässt sich das Gerät überhaupt reparieren?
Vergleich: Zündschutzarten & Reparaturmöglichkeiten
Zündschutzart | Beschreibung | Reparatur möglich? | Bemerkung |
---|---|---|---|
Ex m (Vergusskapselung) | Elektronik komplett in Harz vergossen | ❌ Nein | Displaybruch oder defekte Buchse = Totalschaden |
Ex q (Sandkapselung) | Komponenten in Quarzsand gebettet | ⚠ Teilweise | Reparatur schwierig, aber bei einigen Geräten möglich |
Ex i (Eigensicherheit) | Energie so begrenzt, dass keine Zündung entstehen kann | ✅ Ja | Komponenten austauschbar, sehr wartungsfreundlich |
Ex d (Druckfeste Kapselung) | Explosion bleibt im druckfesten Gehäuse eingeschlossen | ✅ Ja | Geräte sind meist schwer & sperrig |
Ex m – Vergusskapselung: Totalschaden bei kleinem Defekt
Diese Zündschutzart wird häufig bei tragbaren Ex-Smartphones, Funkgeräten und Scannern eingesetzt.
Vorteile:
- Kompakte Bauweise
- Hoher Schutz gegen Zündquellen
Nachteile:
- Keine Reparatur möglich
- Austausch von Akku, Buchse oder Display nicht vorgesehen
- Defekte führen in der Regel zum Totalschaden
Ex q – Sandkapselung: Eingeschränkt wartbar
Bei der Sandkapselung werden gefährliche Bauteile vollständig in Quarzsand eingebettet.
Vorteile:
- Schutz vor Funken und heißen Flächen
- Teilweise modularer Aufbau möglich
Nachteile:
- Reparatur meist nur durch den Hersteller
- Austauschbarkeit begrenzt
Ex i – Eigensicherheit: Reparaturfreundlich und leicht
Die eigensichere Zündschutzart beschränkt die Energie im Stromkreis so stark, dass selbst im Fehlerfall keine Zündung entstehen kann.
In Zone 0, 1 und 2 können so leichte und wartungsfreundliche Geräte eingesetzt werden.
Vorteile:
- Geräte sind reparierbar
- Akku, Display und Buchsen oft tauschbar
- Besonders sinnvoll bei Mess- und Kommunikationsgeräten
Nachteile:
- Erhöhter Aufwand bei der Entwicklung – Eigensicherheit muss bereits im Design berücksichtigt werden
💡 Fazit: Für viele Anwendungen in der ATEX-Zone ist Ex i die ideale Kombination aus Sicherheit, Leichtigkeit und Wartbarkeit.
Ex d – Druckfeste Kapselung: Möglich, aber unhandlich
Auch bei tragbaren Geräten wird gelegentlich Ex d eingesetzt, etwa bei speziellen Kameras.
Die Technik ist sicher, aber meist mit Kompromissen bei Gewicht und Handhabung verbunden.
Vorteile:
- Auch nicht-ATEX-zertifizierte Technik kann verwendet werden
- Hoher Schutz für Zone 1
Nachteile:
- Geräte sind schwer, groß und unhandlich
- Bedienung im Ex-Bereich nur bei geschlossenem Gehäuse
Fazit
Beim Kauf tragbarer Ex-Geräte zählt nicht nur die Zertifizierung – sondern auch, wie alltagstauglich und reparierbardas Gerät im Ernstfall ist.
Gerade bei hochpreisigen Geräten kann die Wahl der Zündschutzart über Investitionsschutz oder Elektroschrottentscheiden.
🔍 Unser Tipp: Fragen Sie gezielt nach der Zündschutzart und deren Auswirkungen auf Reparaturfreundlichkeit, bevor Sie sich für ein Produkt entscheiden.
💬 Sie sind unsicher bei der Auswahl? Sprechen Sie uns an – wir helfen Ihnen gern, das passende Ex-Gerät für Ihren Anwendungsfall zu finden.